Perceiving threat and feeling responsible. How severity of hate speech, number of bystanders, and prior reactions of others affect bystanders’ intention to counterargue against hate speech on Facebook

2018
Expertise
Empirische Studien
Nomos Verlag
Larissa Leonhard, Christina Reuß, Magdalena Obermaier & Carsten Reinemann
25 Seiten
kostenlos

Da Plattformbetreiber sozialer Netzwerke wie Facebook noch immer einen angemessenen Umgang mit Hasskommentaren suchen, ist das Eingreifen durch private Nutzer in solchen Situationen unerlässlich. Unklar ist bislang jedoch, inwieweit die Absicht der Nutzer, tatsächlich gegen Hassrede vorzugehen, von deren Inhalt sowie ihrem Kontext abhängt. Ausgehend von der Forschung zur Bystander-Intervention im Online-Bereich führten wir ein Online-Experiment (n = 304) durch, um die Auswirkungen des Schweregrads eines Hasskommentars, der Anzahl an Bystandern, sowie der vorausgegangenen Reaktionen anderer Facebook-Nutzer auf die Absicht des Nutzers, selbst Gegenrede zu tätigen, zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bereitschaft hierzu bei einer hohen Zahl an Bystandern geringer ist, sich also ein Bystander-Effekt beobachten lässt, und vorausgegangene Reaktionen anderer die wahrgenommene Verantwortung der Nutzer, gegen Hasskommentare zu intervenieren, verringern. Zudem wird deutlich, dass der Schweregrad des Hasskommentars die Bereitschaft der Nutzer zu Gegenrede erhöhen kann, und zwar dann, wenn diese den Hasskommentar als bedrohlich empfinden und sich gleichzeitig verantwortlich fühlen, persönlich dagegen tätig zu werden.

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