Allgemeines

Vor der EU-Wahl: Mit Erklärvideos gegen Desinformation

Graffiti auf einer dreckige weißen Häußerwand. „Fake“ steht in Großbuchstaben in dunkellila Farbe auf der Wand, darunter ein roter Smiley.
Kurze Videos sollen Desinformationstaktiken erklären und wirkungslos machen.  |  © Foto von Markus Spiske auf Unsplash

Wir als Das NETTZ unterstützen auch dieses Jahr wieder die Informationskampagne nach dem „Prebunking-Konzept“ der Google-Tochter Jigsaw als zivilgesellschaftlicher Partner. Denn genau solche Kooperationen zwischen Tech und Zivilgesellschaft braucht es, um große globale Herausforderungen wie Desinformation und Hass im Netz zu bewältigen.


„Lass Dich nicht manipulieren“: Das ist der Claim der neuen Videos, die als Social-Media-Anzeigen auf YouTube, Facebook und Instagram im Mai und Juni von Google ausgespielt werden. Damit sollen Desinformationstaktiken erklärt und wirkungslos gemacht werden – und das ist jetzt vor der Europawahl besonders relevant.

Desinformationskampagnen vor der Europawahl

Laut Spiegel gehen viele in der EU davon aus, dass Russland versucht, Einfluss auf die kommenden EU-Wahlen auszuüben. So hat das Auswärtige Amt etwa im Januar eine russische Desinformationskampagne auf der Onlineplattform X, ehemals Twitter, aufgedeckt. Russland soll versucht haben, mehr Unmut gegen die Ampel-Regierung zu schüren, steht in einem Artikel der tagesschau.

Um rechtlich gegen die Bedrohung durch Desinformation vorzugehen, hat die EU-Kommission Ende April ein Verfahren gegen Meta eröffnet und prüft unter anderem, ob das Unternehmen hinter Facebook und Instagram ausreichend gegen irreführende Werbung und Desinformationskampagnen vorgeht.

Falschinformation soll Vertrauen in Politik, Parteien und Medien untergraben

„Mit Falschinformationen wird beispielsweise versucht, Wahlen zu beeinflussen und das Vertrauen in Politik, Parteien und Medien zu untergraben. Diese Entwicklung ist besonders mit Blick auf das laufende Superwahljahr eine Herausforderung, die gelöst werden muss, um unsere liberale Demokratie zu schützen", sagt Daniela Schwarzer, Politikwissenschaftlerin und Vorständin der Bertelsmann Stiftung. Im Projekt Upgrade Democracy untersucht die Stiftung unter anderem die Wahrnehmung von Desinformation in der Bevölkerung.

Wissenschaftliche Grundlage der Videos

„Prebunking“ ist ein psychologischer Interventionsansatz, der vor dem Kontakt mit Desinformation einsetzt. Durch das Erklären und Vermitteln von Desinformationsstrategien sollen Nutzer*innen lernen, Falschinformation beim Kontakt zu erkennen und einordnen zu können.

Bei den Videos handelt es sich um eine Weiterentwicklung voriger Prebunking-Kampagnen. Im vergangenen Jahr war Beth Goldberg von Jigsaw bei uns im NETTZ.Gespräch unplugged zu Gast und hat mit Vertreter*innen der Zivilgesellschaft gesprochen. Den Bericht findet ihr auf unserer Website

Wer mehr zum wissenschaftlichen Hintergrund von „Prebunking“ wissen will, kann die Originial-Studie im Fachjournal „Science Advances“ lesen oder die Einordnung von Expert*innen beim Science Media Center.
 

Foto Elisabeth Weidinger
Autor*in

Elisabeth Weidinger

(sie/ihr) Leiterin Kommunikation

zum Newsletter
Newsletter-icon

Du willst zum Thema "Hass im Netz"
auf dem Laufenden bleiben?

Dann abonniere unseren
DAS NETTZ-Newsletter.