Woher kommt und wozu führt Medienfeindlichkeit?

2018
Expertise
Empirische Studien
Extremismus
Nomos Verlag
Johanna Schindler, Claudia Fortkord, Lone Posthumus, Magdalena Obermaier, Nayla Fawzi, Carsten Reinemann
301 Seiten
kostenlos

An der Zunahme verbaler und physischer Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten lässt sich ein neues Ausmaß von Medienfeindlichkeit mit potenziell weitreichenden gesellschaftlichen Folgen ablesen. Allerdings ist bisher wenig über die Ursachen medienfeindlicher Einstellungen auf Individualebene sowie deren Auswirkungen auf medienbezogene Emotionen und Handlungen bekannt. Die vorliegende Studie beleuchtet deshalb den Einfluss populistischer Einstellungen - also im Wesentlichen der Vorstellung eines homogenen „guten“ Volkes vs. einer „bösen“ Elite - auf medienfeindliche Einstellungen und geht zudem auf deren Auswirkungen ein. Eine Online-Befragung mit n=1.102 Teilnehmenden zeigt, dass die Vorstellung eines unmoralischen, gleichgeschalteten und manipulativen Mediensystems im Kern auf populistische Überzeugungen zurückzuführen ist - und in wesentlich geringerem Maße auf die Zugehörigkeit zu politisch linken oder rechten Lagern. Der Einfluss populistischer Einstellungen auf Medienfeindlichkeit wird zum Teil über eine als gering wahrgenommene Interessenvertretung durch Medien sowie die Nutzung von Alternativmedien vermittelt. Menschen mit so entstandenen medienfeindlichen Einstellungen sind nicht nur wütend, sondern auch politisch aktiver und äußern häufiger ihre Meinung in den Medien.

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