Veranstaltung

Wissen, wie das Netz bewegt

Vorstellung der Forschungsstelle der BAG auf dem Community Event 22
Vorstellung der Forschungsstelle der BAG auf dem Community Event 22  |  © Shaheen Wacker

Stark vernettzt! Das Motto des diesjährigen Community Events von Das NETTZ prägte auch den zweiten Tag der Veranstaltung im Berliner OYOUN – diesmal mit einem Schwerpunkt auf die Verbindung von Zivilgesellschaft und Wissenschaft.



Höhepunkt war der offizielle Launch der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) »Gegen Hass im Netz«, den rund 100 Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, Forschung und öffentlichen Institutionen verfolgten. Worum es bei diesem jüngsten Projekt von Das NETTZ geht, haben die Initiator*innen Nadine Brömme, Co-Leiterin von Das NETTZ, und BAG Co-Leiter Maik Fielitz in einem moderierten Talk erklärt.

BAG Launch mit Maik Fielitz (Co-Leiter der Forschungsstelle in der BAG gegen Hass im Netz), Nadine Brömme (Co-Leiterin das NETTZ), Claudia Schäfer (Journalistin)
BAG Launch mit Maik Fielitz (Co-Leiter der Forschungsstelle in der BAG gegen Hass im Netz), Nadine Brömme (Co-Leiterin das NETTZ), Claudia Schäfer (Journalistin)  |  © Shaheen Wacker

Entstanden ist die Idee, zivilgesellschaftliche Akteur*innen mit Forschenden in einer Arbeitsgemeinschaft zusammenzubringen, aus dem Bedarf heraus, die Kompetenzen, Erfahrungen und das Wissen beider Sektoren wechselseitig nachhaltig nutzbar zu machen. 

Die Verbindung unterschiedlicher Disziplinen bei der Bekämpfung von Hass im Netz kann innovative Lösungen hervorbringen. Daten sind Werkzeuge, die zivilgesellschaftliches Handeln wirkungsvoller machen können“, sagt Hanna Gleiß, Co-Leiterin von Das NETTZ.

Um die Dynamiken von sozialen Netzwerken besser verstehen und die Wirkung eigenen Handelns besser abzuschätzen zu können, möchte Das NETTZ mit der Forschungsstelle der BAG verstärkt selbst wissenschaftliche Instrumente aufbauen, die das Handeln in digitalen Räumen besser abschätzbar macht. Das Besondere an dieser Bundesarbeitsgemeinschaft, die als Begleitprojekt im Bundesprogramm Demokratie leben! des Bundesfamilienministeriums angesiedelt ist, ist die integrale Verzahnung zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Deshalb steht die BAG auf zwei Säulen: Zum einen einer Forschungsstelle und einer Vernetzungsstelle. Ein Team von Wissenschaftler*innen und zivilgesellschaftlichen Expert*innen gestaltet die interdisziplinäre Zusammenarbeit.

„Die Verbindung unterschiedlicher Disziplinen bei der Bekämpfung von Hass im Netz kann innovative Lösungen hervorbringen. Daten sind Werkzeuge, die zivilgesellschaftliches Handeln wirkungsvoller machen können."
Hanna Gleiß
Co-Leiterin von das NETTZ

„Die Besonderheit ist, dass wir eine Forschungsstelle in einem nicht-akademischen Kontext aufbauen und somit eine Art Standleitung zwischen Forschung und Praxis herstellen“, erklärt Maik Fielitz, Co-Leiter der BAG. 

Die wichtigsten Ergebnisse der BAG werden ab September vierteljährlich in einem Trendreport veröffentlicht. Dieser wird neben der Erforschung von aktuellen Trends auch eine langfristige Perspektive auf digitale Hass-Konstellationen entwickeln.

So sollen Muster der Demokratiefeindlichkeit auf einer empirischen Datengrundlage sichtbar gemacht sowie Themen und Allianzen identifiziert werden. Wie das gemacht wird, hat das Team der BAG in einer eindrucksvollen Präsentation nach dem Launch-Gespräch gezeigt.

„Die Besonderheit ist, dass wir eine Forschungsstelle in einem nicht-akademischen Kontext aufbauen und somit eine Art Standleitung zwischen Forschung und Praxis herstellen."
Maik Fielitz
Co-Leiter der BAG
Vorstellung der BAG-Forschungsstelle
Vorstellung der BAG-Forschungsstelle  |  © Shaheen Wacker

Nadine Brömme, Co-Leiterin Das NETTZ, sagt dazu: „Unser Ziel ist, einen schnellen und praxisnahen Austausch zwischen den Akteur*innen zu ermöglichen. Wir sind überzeugt, dass koordiniertes Handeln eine größere Wirkung gegen Hass im Netz hat.“ 

Der kontinuierliche Austausch und Wissenstransfer wird durch verschiedenste Angebote der Vernetzung sichergestellt. Darüber hinaus wurden für jeden Sektor Gremien geschaffen, die Bedarfe und Wissen bündeln und so zur Qualität und perspektivischem Weitblick bei der Entwicklung effektiver Maßnahmen gegen Hass im Netz beitragen. 



Seitens der Zivilgesellschaft wurde das zivilgesellschaftliche Forum gegründet, dessen Vertreter*innen von 20 Organisationen sich im Rahmen des Community Events erstmalig zusammenfanden. Am Ende des Community Events trat noch der wissenschaftliche Beirat der BAG zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. 



Selbst einbringen konnten sich die Teilnehmenden des Community Events bei anschließenden Workshops zu den Themen „Wie erkennen wir Antisemitismus im Netz?“ mit Markus Schreiber (TU Berlin) und Hendrik Bitzmann (BAG “Gegen Hass im Netz”), “Aufräumen im Trollhaus, bringt’s das?” mit Dr. Pablo Jost (Universität Mainz), “Strafrechtlich relevante Hassinhalte und wie wir sie erkennen” mit dem Rechtsanwalt Chan-jo Jun und “Use Cases: Wie aus Daten Strategien werden” mit Nadine Brömme und Jan-Philipp Wagner (Das NETTZ).

„Unser Ziel ist, einen schnellen und praxisnahen Austausch zwischen den Akteur*innen zu ermöglichen. Wir sind überzeugt, dass koordiniertes Handeln eine größere Wirkung gegen Hass im Netz hat.“ 
Nadine Brömme
Co-Leitern Das NETTZ
Rechtsanwalt Chan-jo Jun gibt einen Workshop zu “Strafrechtlich relevante Hassinhalte und wie wir sie erkennen."
Rechtsanwalt Chan-jo Jun gibt einen Workshop zu “Strafrechtlich relevante Hassinhalte und wie wir sie erkennen."  |  © Shaheen Wacker

Tag zwei des Community Events fand im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft »Gegen Hass im Netz« und mit freundlicher Unterstützung des Bundesfamilienministeriums und der Robert Bosch Stiftung statt.

Der wissenschaftliche Beirat der BAG auf dem Community Event 22
Der wissenschaftliche Beirat der BAG auf dem Community Event 22  |  © Shaheen Wacker
Claudia Schäfer
Autor*in

Claudia Schäfer

Journalistin
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