Veranstaltung

Das NETTZ auf der re:publica 22

Das NETTZ auf dem re:publica Panel mit Trägerorganisationen des Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz und dem Bundesverband Community Management.
Das NETTZ auf dem re:publica Panel mit der Amadeu Antonio Stiftung, die Neuen deutschen Medienmacher*innen, und Bundesverband Community Management.

Any Way the Wind blows! Unter diesem Titel versammelten sich zur diesjährigen re:publica zahlreiche Organisationen, Journalist*innen und zivilgesellschaftlich Engagierte. Wir waren gemeinsam mit den Trägerorganisationen des Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz mit einem Info-Stand, sowie Talks in unterschiedlichen Formaten vor Ort.

Uns interessierte vor allem die Frage: in welche Richtung weht der Wind zum Thema Hass im Netz? Dazu konnten wir auch selbst eine Fishbowl-Diskussion zum Thema “Staatliche Regulierung vs. Anonymität - was hilft (nicht) gegen Hass im Netz?” organisieren. Diskutiert haben HateAid Geschäftsführerin Anna-Lena von Hodenberg, Tajana Graovac (Projektleiterin No Hate Speech Movement Deutschland), Holger Marcks ( Co-Leiter der Forschungsstelle der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Gegen Hass im Netz (im Aufbau), Hatice Ince (Öffentlichkeitsreferentin bei Neue deutsche Medienmacher*innen), moderiert hat Nadine Brömme, Co-Leiterin Das NETTZ.

Zivilgesellschaft und Behörden gegen Hass im Netz. Was kann (nicht) funktionieren?

Der Balanceakt zwischen zivilgesellschaftlichen Kompetenzen und politischen Entscheidungsträger*innen ist ein Anliegen, dass sowohl bei unserer Fishbowl-Diskussion, als auch in anderen Formaten der re:publica immer wieder geäußert wurde. So gibt es auf politischer und strafrechtlicher Ebene Punkte, die bereits zu Beginn mit dem Rückgriff auf zivilgesellschaftliche Kompetenzen besser hätten umgesetzt werden können. Anna-Lena von Hodenberg sieht beispielsweise den “Geburtsfehler” des NetzDG darin, dass Plattformen selbst entscheiden können, welche Inhalte sie als strafrechtlich relevant erachten. Einig waren sich die Diskutant*innen vor allem darin, dass eine frühzeitige und enge Einbindung zivilgesellschaftlicher Expertisen, sowie allgemein eine nachhaltige Zusammenarbeit mit Behörden und Schwerpunktsstaatsanwaltschaften mit fachlicher Kompetenz und einem großen Interesse der Demokratiestärkung wichtig sind. “Wir müssen gelungene Formen der Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Behörden stärker sichtbar machen” ergänzte Nadine Brömme. Dieses Anliegen adressierten wir auch direkt an Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, der dem Infostand des Kompetenznetzwerks einen Besuch abstattete.

 

"Wir müssen gelungene Formen der Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Behörden stärker sichtbar machen."
Nadine Brömme
Co-Leiterin Das NETTZ
Das NETTZ und Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz im Gespräch mit Volker Wissing, Minister für Digitales und Verkehr.
Das NETTZ und HateAid (als Teil des Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz) im Gespräch mit Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr.

Analog ist, was digital ist.

So betonten auch Renate Künast (Die Grünen) und Frances Haugen (ex Facebook/ Meta) auf einem gemeinsamen Panel mit Gilda Sahebi (Journalistin) und Anna-Lena von Hodenberg (HateAid), dass die öffentliche Meinung, der zwischenmenschliche Umgang, sowie rechtliche Konsequenzen in Bezug zu Hass im Netz, die sich digital abspielen, eine Manifestation des analogen Miteinanders und vice versa darstellen. Der Einsatz zur Stärkung der Demokratie und für eine gerechtere Gesellschaft müsse demnach die digitale Welt, sowie ihre Wechselwirkungen mit der analogen miteinbeziehen.

Ein Spiegelbild dieser Realität: die öffentliche Meinung und die Kommentarspalten im Netz. Im Zusammenhang dazu ist die oft unterschätzte und vernachlässigte Arbeit von Community Manager*innen ein besonders wichtiger Faktor. Darüber diskutierten wir gemeinsam mit Vertreter*innen der Amadeu Antonio Stiftung, den Neuen deutschen Medienmacher*innen und dem Bundesverband Community Management: Was brauchen Community Manager*innen, um diese Arbeit ausgewogen und nachhaltig betreiben zu können, welche Tools sind wichtig, welche Strukturen sollten Arbeitgeber*innen bereitstellen?

Die Diskussion können ihr auf der re:publica 22 Playlist nachschauen.

Desinformation - eine Herausforderung für die Demokratie.

An Tag zwei diskutierten Katja Jäger aus dem betterplace lab, Pia Lamberty (CeMAS), Alexander Sängerlaub (Journalist), Daniel Moßbrucker (Journalist), und Anja Zimmer (Rechtsanwältin) über Desinformation als zunehmende Bedrohung für die Demokratie. Ein wichtiger Hinweis ist an dieser Stelle das Projekt des betterplace lab im Rahmen des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz: Eine interaktive Karte, die den Herstellungs- und Verbreitungsprozess von Desinformation in Form einer Wertschöpfungskette beschreibt. Das betterplace lab hat dazu auch eine Studie veröffentlicht. Nachschauen könnt ihr die Veranstaltung hier.

Wenn ihr zu diesen Themen im Austausch bleiben möchtet, dann kontaktiert uns unter: info@das-nettz.de

Foto Emine Aslan
Autor*in

Emine Aslan

(-/-) Online-Redakteur*in

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