Neue Studie von Das NETTZ zeigt: Durch den DSA vorgegebene Meldeverfahren auf großen Online-Plattformen werden zu selten genutzt

Seit Februar 2024 ist der DSA fest in der Gesetzgebung implementiert und verpflichtet sehr große Online-Plattformen dazu, nutzerfreundliche Wege zur Meldung rechtswidriger Inhalte bereitzustellen. Unsere Studie zeigt jedoch: Viele Nutzer*innen kennen diese Wege nicht oder empfinden sie als zu kompliziert. Stattdessen werden häufiger die internen Community-Meldewege genutzt – auch bei strafrechtlich relevanten Inhalten. Dies ist problematisch, weil die durch den DSA vorgesehenen Schutzmechanismen so nicht greifen: Betroffene erhalten weniger Schutz und die staatliche Rechtsdurchsetzung wird behindert.
In qualitativen und quantitativen Befragungen wurde deutlich: Die meisten Nutzer*innen möchten problematische Inhalte zwar melden, fühlen sich aber von rechtlichen Begriffen, unübersichtlichen Auswahlmöglichkeiten oder mangelndem Feedback beim Meldeverfahren abgeschreckt. Jede vierte Meldung über den DSA-Weg wird deshalb abgebrochen.
Unsere Studie „Zwischen Klick und Konsequenz: Eine Evaluation der Meldeverfahren von Plattformen nach dem Digital Services Act“ empfiehlt daher neben einer Vereinheitlichung der Meldewege eine verständlichere Gestaltung der Meldeverfahren und eine gezielte Aufklärung über Nutzer*innenrechte.
Am 27.10.25 13-14:30 diskutieren wir die Ergebnisse der Studie in unserem digitalen NETTZ.Gespräch. Melde dich jetzt an!
Die vollständige Studie mit allen Erkenntnissen steht hier zum Download bereit:
Vollständige Fassung (Deutsch)

Corinna Dolezalek
(sie/ihr) Wissenschaftliche Referentin